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Eigenheim macht glücklicher

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Positiv formuliert, hängt es mit dem Funktionieren des Mietmarktes zusammen, man bekommt in Deutschland einfach leichter eine Mietwohnung als in manchen anderen Ländern. Es hängt aber auch mit der Geschichte des sozialen Wohnungsbaus hierzulande zusammen, mit der Organisation des Wiederaufbaus nach dem Krieg und mit der zunehmenden Verstädterung und Konzentration in Ballungsräumen.

Es ist aber offenbar nicht so, dass die Deutschen einfach lieber zur Miete wohnen, weil der Vermieter sich dann um alles kümmert und sie sich keine Sorgen machen müssen, wer das Dach bezahlt, wenn es alt und durchlässig wird. Eine Umfrage der Direktbank ING-Diba unter 13.000 Verbrauchern in 13 europäischen Ländern jedenfalls zeigt, dass in allen Ländern zwar Mieter wie Eigenheimbesitzer im Großen und Ganzen mit ihrer Wohnsituation einigermaßen zufrieden sind. Es gibt aber hinsichtlich der Zufriedenheit dann offenbar doch leichte Unterschiede – die Eigenheimbesitzer äußern sich leicht etwas positiver über ihre eigene Befindlichkeit. Und das hat dann zur Folge, dass die Deutschen, unter denen es mehr Mieter als Eigenheimbesitzer gibt (der Median-Deutsche wohnt nicht im eigenen Haus), ein wenig unzufriedener sind als die Menschen in typischen Eigenheimländern. So jedenfalls geht die Erzählung dieser Studie.

Unter den 13 betrachteten Ländern Europas war Deutschland dabei das einzige, in dem auch unter den Befragten die Mieter in der Mehrheit waren. In der Umfrage gaben nur rund 36 Prozent der befragten Deutschen an, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, der Umfragedurchschnitt in den anderen lag bei 58 Prozent. Und rund 51 Prozent der befragten Mieter in Deutschland sagten dabei, sie würden eigentlich lieber in einem Eigenheim leben. In den anderen Ländern waren das noch mehr. Nur 10 Prozent der Eigentümer in Deutschland sagten umgekehrt, sie würden lieber zur Miete wohnen. Der Durchschnitt in den anderen Ländern lag hierbei bei 11 Prozent. Und immerhin 57,7 Prozent der Deutschen vertraten die Ansicht, jeder würde sich Wohneigentum erwerben, wenn er es sich leisten könnte. In anderen Ländern waren das im Durchschnitt sogar 86,8 Prozent.

Immerhin 56 Prozent der befragten Mieter in Deutschland stimmten der Aussage zu: „Ich werde es mir wahrscheinlich nie leisten können, ein Haus zu kaufen.“ In fast allen anderen europäischen Ländern waren weniger Mieter dieser Ansicht, nur in Großbritannien empfanden noch mehr Menschen die hohen Immobilienpreise als so abschreckend, dass sie den Traum vom eigenen Haus für sich begraben hatten. Unterschiedlich ist offenbar auch, was Menschen gedanklich mit Mietwohnungen und dem Eigenheim verbinden. So assoziierten überdurchschnittlich viele Deutsche mit dem Eigenheim negative Begriffe wie „Aufwand“, „unerwartete Kosten“ und „Scherereien“. Eine deutliche Mehrheit in Deutschland verband mit der Mietwohnung hingegen „Flexibilität“. Weniger als in anderen Ländern verbinden die Deutschen mit Wohneigentum Begriffe wie „Verlässlichkeit“ und „Kontrolle“.

 

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

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von factum
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